Südflorida, Anfang März: Der Anhinga-Trail ist von Raureif überzogen, einer der wenigen Gäste ist ein Naturfotograf, der uns mit Handschuhen und Wollmütze bekleidet entgegenkommt. Wir beneiden ihn um seine winterliche Kleidung!
Ein Szenario, das kaum zu glauben ist, aber Anfang dieses Jahres spielte das Wetter auch in Südflorida verrückt. Doch der Reihe nach – unsere 12-tägige Fotoreise nach Florida begann mit der Ankündigung eines Pilotenstreiks bei der Lufthansa, der just am Tag unserer Abreise beginnen sollte. Nachdem diese Hürde mit einer kurzfristigen Umbuchung des Fluges noch umschifft werden konnte, hatten wir auf das Wetter, das uns in Florida erwartete keinen Einfluss. Januar und Februar 2010 waren in Südflorida außergewöhnlich kalt, an vielen Orten wurden die niedrigsten Temperaturen seit vielen Jahrzehnten registriert. Auch die Niederschlagsmenge war ungewöhnlich hoch, an etlichen Tagen unserer Reise regnete es heftig, was für den Winter in Florida schon extrem ungewöhnlich ist.
Trotz dieser Widrigkeiten verbrachten wir eine schöne Zeit und konnten gute Fotos machen. Bemerkenswert war die große Artenvielfalt, die wir diesmal beobachten konnten. Einige echte Highlights gab es natürlich auch: Morgens in der Estero-Lagune bei Ebbe kam es zu einem der legendären „Feedings“, unzählige Vögel jagten die in der Lagune nach der Flut verbliebenen Fische. Ich konnte unter anderem rund ein Dutzend Silberreiher, ebenso viele Braune Pelikane und Ohrenschaben, eine große Anzahl von Schneesichlern, Schmuckreihern, Blaureihern (z.T. im weißen Jugendkleid) zählen und als Krönung tauchte noch die weiße Morphe des Rötelreihers auf. Einfach sind solche Situationen übrigens nicht aufs Foto zu bannen, da es schwierig ist, aus dem Vogelgewusel einzelne Tiere optisch zu isolieren.
Wieder zu Hause angekommen ist das Fernweh nach Florida groß – noch 11 Monate warten heißt es jetzt, bis der Flieger wieder Richtung Miami startet, diesmal im Rahmen einer Fotoreise von Fotocampus.
Eindrücke unserer Reise unter Bilder/Fotoreisen.