Florida – bedrohtes Paradies
Ausstellung vom 19.09.2010 bis 20.11.2010
Am 22. April 2010 versank die Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Es handelt sich um eine der größten Ölkatastrophen der Geschichte, deren Folgeschäden sich heute noch nicht einmal ansatzweise erahnen lassen. Auch die Naturschönheiten an Floridas Westküste und das drittgrößte Korallenriff der Welt vor den Florida Keys sind hierdurch bedroht.
Dies ist eine weitere Episode der langen und traurigen Geschichte, die mit der Besiedlung Floridas durch die ersten Europäer im 16. Jahrhundert begann. Die Ureinwohner wurden seinerzeit zu Tausenden durch eingeschleppte Krankheiten dahingerafft. Im Zuge der industriellen landwirtschaftlichen Nutzung Südfloridas und des erhöhten Trinkwasserbedarfs durch die stark ansteigende Besiedlung Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte nur noch die Hälfte des Wassers des Lake Okeechobee im Norden die Everglades, die immer weiter zu verlanden drohten. Seit 1979 gehören die Everglades zum Weltnaturerbe der UNESCO. Sie werden jedoch wegen der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Düngemittel und Quecksilber, der Trockenlegung der Umgebung sowie der zerstörerischen Auswirkungen des Hurrikans Andrew im Jahr 1992 als gefährdet eingestuft und daher auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes geführt.
Ein weiteres großes Problem der Everglades ist die Einschleppung fremder Tier- und Pflanzenarten. So wurden beispielsweise viele Millionen Dollar dafür verwendet, den Ende des 19. Jahrhunderts eingeschleppten Brasilianischen Pfefferbaum zurückzudrängen. Zierfische aus Asien und Südamerika sind heute ebenso etablierte Bewohner der Everglades wie der ebenfalls aus Asien stammende und mehr als 5 Meter lange Tigerpython, der selbst Alligatoren gefährlich werden kann. 2007 schätzte man den Bestand dieser Riesenschlangen in den Everglades bereits auf über 30.000 Exemplare.
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